Erwin Wurm zählt zu den bekanntesten und international anerkanntesten Künstlern der Gegenwart. Sein Werk umfasst Skulpturen, Zeichnungen, Aktion, Performance, Videos, Fotos und Bücher.
Er hat den performativen Wandel der Skulptur eingeläutet und überschreitet regelmäßig die Grenzen zwischen Objekt und Performance, Architektur und Design, Plastik und Fotografi e, Künstler und Publikum. Erwin Wurm stammt aus Bruck an der Mur und studierte u.a. an der Universität Graz, am Mozarteum Salzburg, an der Hochschule für angewandte Kunst und an der Akademie der bildenden Künste in Wien.
Von 2002 bis 2010 lehrte er als Professor am Institut für Bildende und Mediale Kunst der Universität für Angewandte Kunst Wien. Mit seinen Ausstellungen und Kunstwerken ist er in Museen auf der ganzen Welt vertreten.
- Meine Kunst ist immer auch Abbild einer Zeit. Mit dem Narrow House, das nur einen Meter breit ist, habe ich versucht, die Enge der restriktiven Gesellschaft, in der ich aufwuchs, darzustellen. Mit solchen Arbeiten versuche ich, eine gewisse Paradoxie zu zeigen und damit erzeugt man die Möglichkeit, anders auf die Welt schauen zu können.
- Ich versuche mich ständig, weiter zu entwickeln. Ich muss mich jeden Tag bestätigen und gehe jeden Tag zur Arbeit, weil es mich erfüllt. Was sollte ich sonst tun? Wenn Leute anfangen, sich auszuruhen, geht es schnell bergab.
- Man braucht Talent, Ausdauer, Kraft mit Kritik umgehen zu können und viel Erneuerungskraft, um wieder nach oben zu kommen, wenn man unten ist. Und das ist man oft. Denn selbst wenn man all das mitbringt, klappt es nicht immer.
- Als junge Künstlerin oder Künstler ist es wichtig, sich Partner zu suchen, mit denen man diskutieren kann, Dinge hinterfragen kann und sich gemeinsam intellektuell hochkämpft.
- Man muss sich die großen gesellschaftlichen Themen der Zeit, in der man lebt, ansehen und dazu arbeiten. Meine Beschäftigung mit dem Schlankheitswahn hat dann zu Arbeiten wie dem Fat House oder dem Fat Car geführt.
- Künstlerisches Talent bedeutet nicht, dass man die Realität gut abbilden kann. Nur wer das Gefühl dafür mitbringt, mit seiner Arbeit Spannung aufbauen zu können, die oder den nennt man talentiert, und nicht einfach nur die die gut zeichnen können.
- Ich glaube, Subventionen machen abhängig – vor allem politisch. Hilfe und Förderung ist gut, um junge Künstlerinnen und Künstler am Anfang zu fördern. Aber irgendwann muss man auch selbstständig werden. Ich würde es für ein besseres Förderungskonzept halten, wenn der Kauf oder die Förderung von Kunst steuerlich absetzbar wäre.
- Gute Künstler in einer Sparte beflügeln gute Künstler in anderen Sparten. ‚Meisterschaft schafft Meisterschaft‘ heißt es.