Sylvia Sperandio hat in einer Männerdomäne Karriere gemacht: Sie ist Brigadier und Leiterin des Militärischen Gesundheitswesens. Mit etwa 20 Jahren begann sie, sich mit asiatischen Kampfsportarten, fernöstlicher Philosophie und traditionellen chinesischen Heilmethoden zu beschäftigen. So promovierte sie in allgemeiner westlicher Medizin und Psychotherapiewissenschaft und entschloss sich Ende der 90er Jahre, eine militärische Karriere einzuschlagen und nebenher Meisterin der traditionellen Chinesischen Medizin zu werden.
Ihre Ernennung zum Offizier des militärmedizinischen Dienstes war die erste historische bekannte Offiziersernennung einer Frau seit Bestehen des Bundesheeres der Republik Österreich.
Sie ermutigt: „Lasst euch von niemand aus der Fassung bringen. Egal wohin ihr kommt, seid euer eigener Meister und wo ihr steht, steht aufrecht!”
- Aus internen Umfragen wissen wir, dass die Kommandanten, die schon länger Frauen in ihren Einheiten haben, sie sehr schätzen. Sie sind sehr leistungsorientiert und loyal. Und Frauen verändern die Struktur des Arbeitsumfeldes beim Heer in eine positive Richtung.
- Ich bin bis heute die einzige Frau, die für Österreich bei UN-Hilfseinsätzen in Führungsposition in den Einsatz geht, weil zum Beispiel auch Hilfsorganisationen Frauen leider immer noch nicht in diesen Positionen haben beziehungsweise sie dorthin lassen.
- Es ist schwierig für uns, etwas zu richten, was vorher 18 Jahre lang schief gelaufen ist. Gesundheitskompetenz ist ein gesamtgesellschaftlicher Bildungsauftrag.
- Bei einer Pandemie ist es mit der Eigenverantwortung schwer. Man kann nicht erwarten, dass jeder Überblick über den aktuellen Forschungsstand hat. Hier kann man kaum als Laie selbst entscheiden, was sinnvoll ist und was nicht. Umso wichtiger ist, dass die Bevölkerung auf das hört, was an Regelungen vorgegeben wird. Das bedeutet aber nicht, dass man Maßnahmen nicht auch hinterfragen sollte.
- Bei einer Pandemie ist es mit der Eigenverantwortung schwer.