Künstliche Intelligenz spielt in der persönlichen und politischen Kommunikation eine immer größere Rolle. Verbunden damit sind Herausforderungen, zu wissen „wer“ spricht (Mensch oder Maschine) und ob das Gesprochene und Gezeigte wahr oder falsch ist. Die Diskussion um „filter bubbles“, „fake news“ und „social bots“ zeugen davon. Immer schneller und besser lernende Algorithmen können einzelne Menschen immer gezielter aufgrund der zurückgelassenen Daten ansprechen.
Welche Rolle spielt KI gegenwärtig in der algorithmusgesteuerten Öffentlichkeit? Wie verändert KI, was wir sehen und wahrnehmen: in den social media, aber auch über intelligente Assistenzsysteme? Welche Herausforderungen gibt es für die Wahrnehmung (von wahr und falsch, echt und unecht) und das kritische Urteilsvermögen? Was heißt das für Gesellschaft und Politik, wenn in der öffentlichen Kommunikation KI eine wichtigere Rolle spielt (für gesellschaftliche Integration, politische Kommunikation, öffentliche Verständigung)?
Diese und andere Fragen, haben wir im Rahmen der Diskussionsrunde besprochen.
- Medienkompetenz bedeutet, zu wissen, wo man nachsehen muss.
- Wir müssen als Demokratien aufpassen, dass uns die digitale Welle nicht überrollt.
- Nach der direkten Kommunikation könnte in Zukunft die repräsentative Kommunikation kommen.
- Heterogene Gesellschaften, wie unsere heute, benötigen einen gemeinsamen Informationsstand, um demokratisch funktionieren zu können.
- Wir kommunizieren nicht nur Information, sondern viel stärker noch Emotion.
- Wer und wie werden in Zukunft die unendlichen Infos im Netz geordnet? Durch Redakteure oder durch Algorithmen?
- Die Frage der Zukunft ist: Was wird nicht mehr im Netz gefunden?
- Die zwei Themen, Datenschutz und mögliche Folgen der Entwicklung künstlicher Intelligenz stehen ganz unten in der Wahrnehmung der Bevölkerung.
- Heute ist unsere primäre Quelle für politische Information und Kommunikation eine Verkaufsplattform. Und in einem Warenhaus diskutiert es sich anders als in einer politischen Arena.
- Kommunikation lebt von Pluraliät – und die ist derzeit in Gefahr.
- In vielen Bereichen ist staatliche Regulierung normal, aber bei der digitalen Transformation wird ständig so getan, als wären das Naturgesetzte.
- Die derzeit aufwachsende Generation wird diese Probleme in Zukunft vielleicht nicht haben, da sie in bereits in diesem Umfeld aufwächst. Heute Fünfzigjährige glauben scheinbar fast alles, was auf Facebook steht, Kinder weniger.
- Künstliche Intelligenz ist nicht per se das Problem. Eigentlich ist das Problem, dass sie noch nicht intelligent genug ist, um uns vor Falschmeldungen zu schützen.
- Bei allen singulären Infrastrukturen greift der Staat auch regulierend ein. Es gibt aber heute nur eine relevante große Suchmaschine und nur eine große Soziale Plattform.
- Dabei müssen diese Systeme nicht besonders intelligent sein. Der Mensch redet ja auch mit Haustieren oder Staubsaugerrobotern. Das System muss sich nur Zeit für mich nehmen.