Die kleinsten Bausteine des Lebens können nicht nur Großes bewirken, sie werfen auch gewichtige Fragen auf: über die Menschen und ihr Zusammenleben, über die Wissenschaft und ihre Möglichkeiten. Welche Verantwortung hat die Gemeinschaft gegenüber der Forschung und welche die Forschung gegenüber der Gesellschaft? Wie steht es um den Nährboden für die Wissenschaft in Österreich? Was macht Spitzenforschung aus und wie viel Freiraum braucht sie? Für die Spitzengenetiker Josef Penninger und Markus Hengstschläger gehört die Auseinandersetzung mit dem ganz Kleinen und seinen großen Folgen zum Arbeitsalltag. Die beiden aus Oberösterreich stammenden „Querköpfe“ spannen in diesem DIALOG den Bogen von der großen Relevanz der Wissenschaft für das tägliche Leben bis zur Bedeutung der kleinsten Bausteine des Lebens für unsere Gesellschaft.
- Wir müssen die Leidenschaft für Wissenschaft bereits in den jüngsten Köpfen erwecken.
- Wissenschafterinnen und Wissenschafter müssen ihre Forschung aktiver an die Medien kommunizieren.
- Wissenschaft kann Wissen auf den Tisch legen, die Politik muss dann abwägen, welche Entscheidungen getroffen werden.
- Alles was wir jetzt haben, ist auf Grundlagenforschung, auf fundamentaler Biologie aufgebaut.
- Man muss Medikamente ordentlich testen, sonst ist es immer anekdotisch. Man muss die Studien trotz der Pandemie placebokontrolliert und doppelt geblindet machen.
- Die Chancen, dass das einfach wieder weggeht, ist vielleicht fünf Prozent.
- Wie das Virus so gestrickt ist, wird das sicher zurückkommen.
- Das perfide an dem Virus ist, dass es Leute haben oder streuen können, die keine Symptome haben.
- Wissenschaft war noch nie so wichtig wie jetzt.
- Ich halte es für die grundlegende Aufgabe der Wissenschaft, der Politik Lösungen für Probleme anzubieten und nicht sie dafür zu kritisieren, was sie nicht kann oder nicht versteht.
- Courage ist das Wichtigste für einen Forscher, man muss sich auf ungewohnte Pfade bewegen und auch verrückte Dinge tun, ohne zu wissen, ob etwas dabei herauskommt.
- Wir müssen einen Spielplatz an Hochtechnologie aufbauen, auf dem die talentiertesten Kinder der Welt sich wohlfühlen und spielen dürfen. Damit bekommen wir die besten Köpfe und die besten Ideen.